Auf einmal ist es eine Keynote

Eines meiner Memes ist ja: „Je mehr Du in Bewegung setzt, desto mehr fällt Dir zu. Das ist Zufall.“ und in diesem Sinne bin ich schon sehr lange unterwegs. Egal wo ich bin, spreche ich mit Menschen, um sie kennenzulernen und einzuschätzen, ob ich sie in meine ganz persönliche, subjektive ar5<!@<8freie Zone lassen möchte. Und dort, also in der besagten Zone, reden wir hin und wieder und das auch sogar im Wortsinn über Gott und die Welt.

Was ist Zufall

Auf einem der letzten Strategiegipfel hatte ich mit Simon ein längeres Gespräch. Simon kümmert sich unter anderem bei solchen Veranstaltungen um den Ablauf und die Agenda, in diesem Fall des IT-Strategiegipfels von project networks. Und ich dozierte darüber, wie sinnlos diverse Management-Methoden seien und dass sie genau das Gegenteil erreichen würden. Ganz unvermittelt unterbrach er mich und fragte nach, ob ich nicht einen Vortrag darüber halten könnte. Na klar! War meine Antwort. Und das „Unheil“ nahm seinen Lauf.

Wenig Zeit und viel Inhalt

Schnell war der Termin gesetzt und auch der Zeitrahmen, den ich für den Vortrag bekam. Wir hatten ein paar Iterationen über den Titel. Er sollte nicht abschrecken aber neugierig genug machen. Nun. Am Ende wurde der Titel etwas sperrig.

Titel der Keynote

Unterhalb dieser Überschrift gibt es bestimmt 20 oder mehr Themen, mit denen ich aus dem Stehgreif alleine einen inhaltsreichen Vortrag füllen könnte, aber das geht ja nicht. Außerdem gilt, wenn ich einen Vortrag halte, dann wird er auch unterhaltend sein und ich möchte unbedingt den Zuhörern auch etwas mitgeben. Etwas, dass sie konkret in ihrem Alltag nutzen und einsetzen können, so sie wollen. Und dann nur 30 Minuten… eieiei

Allerdings war ich sehr froh, dass ich den Untertitel „Eine Anleitung zur Mitarbeiterdemotivation“ mit Unterbringen konnte, denn das ist doch das, was wir in unseren Unternehmen treiben. Demotivation von Mitarbeitern. Das habe ich am eigenen Leib erfahren und erlebe das immer wieder, wenn wir Unternehmen beraten.
Oftmals behindern wir die Mitarbeiter wo wir nur können. Als Beispiel blieb mir ein größerer Konzern in Erinnerung. René und ich coachten 14 Mitarbeiter und alle beschwerten sich, dass sie sich pro Woche etwa 42 Stunden allein ausschließlich mit Overhead beschäftigen müssten, anstatt ihre eigentliche Aufgabe wahrzunehmen. Das Wort „müssten“ legt bereits Nahe, was geschehen war. Sie hatten sich entschieden, Prozesse einfach nicht mehr wahrzunehmen und schaufelten sich so die Zeit frei, die sie benötigten, um ihre Kunden zu bedienen.

Ab-Teilungen erfinden Arbeit, die es vorher nicht gab

Nun das ist der Prozesswahnsinn, dem wir erliegen. Und diese Prozesse wachsen, wie ein Krebsgeschwür, weil jede Ab-Teilung Arbeit erfindet. Arbeit, die vor der Gründung dieser Ab-Teilung nicht da war. Es gab sie nicht und sie war auch nicht notwendig. Doch nun, flupp gibt es neue Prozesse, Abläufe, Berichte und und und. Arbeit also. Prozesse. Overhead. Das machen die Mitarbeiter nicht aus böser Absicht heraus, sie machen das, weil sie nur das Beste wollen. Ab-Teilungs-Leiter möchten sich und ihre Mitglieder natürlich gut dastehen lassen. Mit gutem Recht, denn sie leisten auch gute Arbeit und Ergebnisse. Irgendwie ist wohl dieses Sich-Unverzichtbar-Machen als Sicherheitsgurt in unseren Genen enthalten…
Darüber habe ich jedoch gar nicht gesprochen. Denn das ist kein Thema, dass eine Führungskraft auf dem Strategiegipfel mitnehmen kann oder etwas ändern kann. Das muss auf anderen Ebenen diskutiert und erkannt werden.

Es geht um den Menschen

Ich wollte Themen nehmen, die sofort greifbar sind und wo ich mittels Aufmerksam-Machen schnell Erkenntnisgewinn bei den Zuhörern erzeugen kann. Außerdem noch ein bisschen Theorie und die entsprechenden Methoden zur Vermeidung oder Behebung von Problemsituationen mit Mitarbeitern. Ich rede dabei gerne von artgerechter Menschenhaltung. Denn wie Ricardo Semmler, Chef von SEMCO vor einiger Zeit bereits sagte, ist es einfach und wichtig, einfachste Dinge umzusetzen.


Behandle deine Mitarbeiter wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so.

Genau darum geht es. Entferne Irrationales, entferne Gehabe und entferne sinnloses und blindes Befolgen von Prozessen, die niemand benötigt. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel regelmäßige ToDon’t Meetings abzuhalten. Es gibt so einfache und erfolgreiche Methoden, solcherlei Dinge vielversprechend anzugehen und oftmals sind nur winzige Verschiebungen notwendig, um aus einem Demotivationswerkzeug, wie zum Beispiel „Feedback geben“ ein Motivationswerkzeug werden kann.
Das liegt mir am Herzen seitdem ich 16 bin. Und so lange praktiziere ich das auch.

Menschen ent-FESSELn

Nichts von dem, was ich vermittle ist reine Theorie. Alle Methoden aus unserem Methodenkoffer sind erfolgreich eingesetzt worden. Über die anderen Methoden hülle ich den Mantel des Schweigens :).
Menschen wollen. Wenn man sie lässt, dann wollen sie auch. Jeder (und wenn ich von Jeder rede, meine ich Jeder im Sinne von Pareto, also 80%) möchte sein Potenzial (ja, mit Absicht) ausschöpfen. Sich entWICKELN, entFALTEN oder im optimalen Falle entFESSELt sein. Darum geht es mir. Wenn ich erleben darf, wie ein Mensch eine neue Stufe seiner Persönlichkeit freisetzt, bin ich glücklich. Und wenn ich dabei helfen kann und darf, umso mehr. Dafür sind die Methoden und dafür habe ich das alles erprobt und adaptiert.
Ich liebe das.

Und in diesen Zeiten der Digitalisierung, in den Zeiten der schnellen Entwicklung, in Zeiten von Plattform-Ökonomie, Machine Learning, Data Swamps und Automatisierung ist genau der Mensch, der Mitarbeiter, der Engagierte (m/w/d/z) innerhalb des Unternehmens zu beachten. Es geht darum ihn zu hören, zu verstehen und mitzunehmen. Eine echte Herausforderung für das Management innerhalb von Unternehmen.
Genau darum ging es unter anderem auch auf diesem IT Strategie-Gipfel. Und jeder, der der Realität ins Auge sieht, weiß: Die Guten sind alle

Die Guten sind alle…

Der Markt ist leergefegt und Motivierte sind quasi auf dem freien Markt nicht mehr verfügbar. Also bleibt einem auch nichts anderes übrig, als mit dem vorhandenen Personal diese Herausforderungen zu stemmen. Um den Inhalt pointiert bringen zu können und es unterhaltsam zu gestalten habe ich den Vortrag aus Sicht der Dunklen Seite der Macht begonnen. Denn alles hat seine zwei Seiten und alles kann auch für das Schlechte genutzt werden. Wenn ich weiß, wo der Nerv sitzt kann ich genauso gut foltern, wie Schmerzen vermeiden…

Mitarbeiterführung from Hell…

Im Anschluss hatte ich einige gute Gespräche und ich weiß von einem, der bereits Dinge bei sich erfolgreich umgesetzt hat.
Wer mehr wissen will oder wenn ich auch bei Dir einen Vortrag halten soll oder einen Workshop. Wenn Du mehr von meinen Methoden kennenlernen möchtest, melde Dich einfach.

Letzten Endes habe ich, hoffentlich bei dem einen oder anderen Dinge in Bewegung setzen können. Und dann fällt auch dem einen oder anderen Mitarbeiter etwas zu – so ein Zufall!
Wenn davon ein Mensch etwas entFESSELt wird, dann ist alles gut.

Christian