Der Wecker klingelt. Ich nehme das Handy in die Hand und schalte den Wecker APP. APPpropos – Wenn ich das Ding schon mal in der Hand halte, kann ich schnell noch checken, was sich in meinem Netzwerk getan hat. E-Mails, Facebook und andere Social Media Streams, die installierten Messenger… Noch im Halbschlaf bestrome ich mich mit Information – Es könnte ja etwas Wichtiges dabei sein. Etwas, das ich nicht verpassen darf. Heute morgen ist das nicht der Fall, eigentlich wie jeden Morgen. FOMO.

Beim Frühstück starren dann meine Frau und ich auf das eigene Handy und checken die neuesten Feeds und Nachrichten, wir zeigen sie uns sich gegenseitig, lesen sie vor oder leiten sie weiter. Und im Büro läuft es genauso. Erstmal Emails wegarbeiten. Ohhh, Peter hat mich auf Facebook markiert… Klick… Naja – hätte ich auch nicht sehen müssen, aber was ist das? Direkt unter der Markierung erscheint in meiner Timeline ein Artikel: „8 Gründe, die sie unbedingt kennen sollten, um nicht arbeiten zu müssen“. Das muss ich mir ansehen… Klick… Die Werbung nervt extrem. Ich kann kaum den Inhalt von der Werbung unterscheiden. Der Inhalt ist auch mehr als dürftig. Niete. Schnell zurück zu Facebook, vielleicht habe ich ja einen besseren Treffer in meinem Feed… FOMO.

Eine geschlagene Stunde später fällt mir ein, dass ich eigentlich meine E-Mails bearbeiten wollte. Ach Du Schreck – jetzt ist gleich ein Meeting – dann müssen die E-Mails eben bis zum Meeting warten. Im Meeting ist sowieso die beste Zeit, E-Mails zu beantworten. Die meisten Meetings sind sowieso Zeitverschwendung. Dann kann ich wenigstens etwas sinnvolles in der Zeit tun. E-Mails beantworten, weiterleiten, Verteiler aufblähen, Meinung abgeben, Arbeit abwehren, … Zurück am Arbeitsplatz ein wenig mit den Kollegen schwatzen… Huch – ist ja schon Mittagspause. Ich war heute schon ganz schön geschäftig! Um was es in dem Meeting ging, weiss ich nicht mehr – ich sag’s ja: Zeitverschwendung. FOMO.

STOPP!!! Nimmst Du kein Vitamin f?

Das, was viele jeden Tag erleben, nennt sich FOMO und tritt häufig auf wie eine (angstgetriebene) Sucht. FOMO steht für „Fear Of Missing Out“ oder auf deutsch: Die Angst, etwas zu verpassen. Und diese Angst ist ganz naturgegeben. Neben unseren Urinstinkten für das eigene Überleben, ist soziale Bindung tief in unser Verhalten verankert. Die Angst ausgeschlossen zu werden. Ausschluss aus einer Gruppe bedeutete früher den Tod und musste unter allen Umständen vermieden werden. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich versuche das mal zu veranschaulichen.

Stell Dir vor, Du bist Fan einer Fussballmannschaft. Nun verliert Dein Team in einer Partie mit 5:0. Das ist schlimm. Aber noch schlimmer fühlt es sich an, wenn Dein Team in der 3. Minute der Nachspielzeit durch einen Treffer mit einem Tor Unterschied verliert. Wenn Du Dich nun fragst, warum sich das schlimmer anfühlt, dann liegt das daran, dass die Möglichkeit, nicht zu verlieren in greifbarer Nähe war und gerade das knappe Scheitern schwieriger zu verarbeiten und zu akzeptieren ist, als eine hohe Niederlage.

„Ich bring das immer noch nicht zusammen“ könnte nun Dein Gedanke sein. Jetzt kommts: 🙂

Jeden Tag bekommst Du Bilder von Ereignissen Deiner Freunde, Parties, Essen, Erlebnisse, die so greifbar nah sind, aber Du machst ja gerade etwas anderes. Und Du warst nicht dabei. Dein Gehirn malt sich aus, wie schön es gewesen wäre, dabei zu sein. Ein Teil der Gruppe zu sein, dazuzugehören. Und es wäre so einfach möglich gewesen. Langsam, ganz langsam machen sich Gedanken des Bedauerns breit. Deine Entscheidung mit Deiner Frau auf der Couch zu liegen und gemeinsam bei einem Gläschen Wein einen Film zu schauen, war vielleicht doch nicht so gut. Du hättest ja auch mit Peter… Du hast etwas verpasst und um das wenigstens etwas nachzuholen, musst Du Dir unbedingt die Posts Deiner Freunde ansehen, wenigstens ein bischen Anteil haben. Und bitte vergiss nicht, das Gesehene zu liken.

Das macht dich auf lange Sicht traurig. Und abhängig. Junge Menschen verbringen bis zu 6 Stunden am Handy, die meisten von uns greifen pro Tag ca. 120 Mal zu ihrem Handy, um zu sehen, ob neue Nachrichten oder Likes eingetroffen sind. Plötzlich denkst Du, Dein Leben ist nicht so schön, wie das der anderen, Du schaffst auch nicht mehr so viel auf Arbeit, wie früher (wie auch). Und das Ganze wird immer schlimmer, je mehr Du ins Social Media abtauchst – eine richtige Spirale! Wie bei einer Sucht. Meiner Meinung nach ist das völlig ok, wenn Du dich dafür entscheidest. Tu das und jammere nicht darüber, dass Dein Leben ist, wie es ist.

Zahl den Preis Deiner Entscheidung und werde zufrieden

Du nimmst Vitamin f. Mit Vitamin f fällst Du nicht in den oben genannten Tagesablauf.

Alles beginnt mit auFmerksamkeit! Freude hängt unmittelbar mit Aufmerksamkeit zusammen und mit Fokus. Nimm Dir Zeit für das, was Dir wichtig ist. Schalte Benachrichtigungen aus und Dein Mobiltelefon ebenso und mach, was Dir wichtig ist. Das, was Du unbedingt heute tun willst. Ein Mobiltelefon hat am Essenstisch nichts zu suchen. Das System 52:17 zum Beispiel ist eine schöne Möglichkeit, wie Du Dir ganz pragmatisch wieder Deine Zeit selbst in die Hand nehmen kannst.

Besuche uns bei whoosh die show. Hier bekommst Du Denkanstöße (LINK zum FOMO Videobeitrag) oder praktische Tipps für Dein Leben und lernst tolle Menschen kennen. Oder melde dich bei René oder mir für ein Beratungsgespräch zum Thema.

Denke dran

Wenn Du Deine Zeit damit zubringst, die ach-so-tollen Bilder in den Social Media Feeds zu betrachten, die so clever ausgewählt und bearbeitet wurden,

sei Dir stets bewusst

es ist Dein Leben, dass Du verpasst.

Du bist noch eine Entscheidung entfernt!

Christian

 

Hier noch die Videoaufzeichnung zum Thema #FOMO aus whoosh die show