CeBIT – brauch doch kein Mensch, oder?

Messen sind doch ein alter Hut – Eine Messe, wie die CeBIT benötigt doch kein Mensch. So höre ich hin und wieder Stimmen. Nun ich kann das in keinem Fall bestätigen. Auf einer Messe hat jeder die Möglichkeit in kurzer und effizienter Zeit viele Hersteller und Reseller kennenzulernen, zu sprechen und sich einen guten Überblick zu verschaffen. Aber es ist natürlich auch viel Input in kurzer Zeit und danach hat man möglicherweise mehr Arbeit als vorher. Dann war es übrigens erfolgreich. Zum „nur mal gucken“ ist eine Messe eigentlich gar nicht gedacht. Der Kontakt zu den Menschen, das persönliche Gespräch ist nach wie vor durch nichts zu ersetzen, finde ich.

Und ich? Dieses Mal ohne eigenen Stand… Obwohl… Eigentlich war ich ja trotz allem Aussteller – Ein Aussteller ohne eigenen Stand. Es war klasse. Hier ein kurzer Abriss.

Natürlich kenne ich inzwischen auch den einen oder anderen aus der IT – Die Welt ist ja klein. Durch meine Leidenschaft als Mentor bei verschiedenen Startups sowie als Gründer und langjähriger CTO bei Protected Networks zu dem auch als langjähriger Speaker auf der CeBIT plus anderen Messen und Veranstaltungen sind diese Kontakte entstanden. Aber, es ist auch lange her, dass ich ohne eigenen Stand auf der CeBIT weilte. Aber auch so beginnt ein CeBIT Tag so gegen 7.00 Uhr mit dem Aufstehen und einem ausgiebigen Frühstück und endet etwa 2.00 Uhr, nach dem alle Veranstaltungen vorüber sind. Das ist für eine Woche ein anstrengendes Programm aber irgendwie auch jede Minute wert. Unser Konzept vom „Geben und geben lassen“ macht einfach Freude. Die Freude zu sehen, wie sich durch das Zusammenbringen von Menschen neue Möglichkeiten ergeben und vielleicht auch die eine oder andere Idee manifestiert hat, die unser Leben in Zukunft möglicherweise beeinflusst, ist unbeschreiblich gut.

Möglichkeiten für Menschen zu schaffen, indem wir Kontakte herstellen, ist Teil meines Wesens und entwickelt sich irgendwie zu einer Leidenschaft. Ich freue mich zu sehen, dass junge Firmen, wie zum Beispiel Attaching.it immer erfolgreicher auftreten und auf der Messe neue und hoffentlich essentielle Kontakte aufnehmen konnten. Auch für uns haben sich viele Möglichkeiten auf der Messe ergeben. Unter anderem 4 sehr konkrete Ideen für Entwicklungskooperationen und einige zum selber entwickeln. Leider hat sich eine Idee bereits zerschlagen, weil: Gibt’s schon 🙂 Glückwunsch! (Mist!). 🙂

Als freedom manufaktur entwickeln wir ja quasi Individualsoftware zum Preis von Massenware nach den Regeln der Drei. Dies hat sich bereits bewährt und wir haben nun mehr und mehr mit Software Herstellern Kontakt, die inzwischen ebenfalls auf uns zukommen, da sie ein konkretes Problem haben, welches ich erst erkannt habe, als mich ein Software Hersteller (Danke Tom!) mit der Nase darauf stieß (sinngemäß):

Ich möchte meine Lösung verkaufen. Der Kunde jedoch möchte noch ein Andocken meiner Lösung an seine Verwaltungssoftware.
Wir könnten das selber tun – jedoch ist die Entwicklungsabteilung ausgelastet. Ja das Andocken wäre einfach und bereitete wenig Aufwand (jetzt). Doch wir haben 1.000 solcher einfachen Aufgaben. Und dann erwartet der Kunde, dass dies ohne Aufpreis erfolgt. Obwohl alles gewartet, getestet usw. werden muss.
Da wäre es doch super, wenn ich den Kunden zur freedom manufaktur schicken könnte…

Na das kannte ich doch noch aus meiner Zeit als CTO bei Protected Networks. „Die Roadmap ist voll, komm in zwei Jahren wieder…“ Nun haben wir bereits mehrere Hersteller mit denen wir im Gespräch sind, genau diese Dienstleistung anzubieten, sofern sie 3 Kunden oder mehr haben, die dieses Problem gelöst haben möchten. Dies konnten wir auf der Messe weiter ausbauen. Apropos, das Team von 8MAN hat sich wieder selbst übertroffen. Schön zu sehen, wie sich alles entwickelt, auch wenn mich schon nicht mehr jeder bei 8MAN kennt – und das ist auch in Ordnung so. Fühlt sich nur komisch an.

Es hat mich sehr gefreut die Kollegen von secusmart wieder getroffen zu haben. Wir haben quasi gemeinsam begonnen, auf der CeBIT auszustellen und seit der Übernahme durch RIM (Blackberry) ist es spannend zu verfolgen, wie sich das ganze weiterentwickelt. Danke auch an die Menschen von Heise, einer der wenigen wirklich unabhängigen Journalistischen Organen in der IT! Ihr habt einen tollen Auftritt hingelegt und es hat mir sehr viel Spaß mit euch gemacht. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Als freedom manufaktur haben wir hier die Verbindung von Heise zur Comedywache hergestellt und konnten so sicher zu einer gelungenen Veranstaltung beitragen und ein win win win win für alle Beteiligten erzeugen.

Mein Lieblingsprodukt fand ich in der Startup Halle. Endlich hält mein digitales Archiv Einzug in mein Mobiltelefon :). Die fileeeBox. Es war immer voll bei den Jungs aus Münster. Ich wünsche viel Erfolg mit dieser sehr ungewöhnlichen Idee. Sehr schön fand ich auch die „Offline Werbung“ auf einer IT Messe. Seifenblasen einmal anders. Toll.

Offline Werbung mit Schaum
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Der Knaller ist jedoch, dass wir den Preis unter der Schirmherrschaft des TÜViT für unseren prioBuzzer gewonnen haben. Damit haben wir nicht gerechnet – das haben wir damals nicht mal mit 8MAN geschafft. Erstes Produkt, Preis gewonnen… Da liegt die Latte nun natürlich hoch für unsere Folgeprodukte. 🙂

Alles in allem möchte ich auf Messebesuche nicht verzichten. Wenn ich das alles mit Terminbuchungen und An- und Abreise gestalten müsste, bräuchte ich Wochen, vielleicht sogar Monate, um dies alles zu bewerkstelligen und zufällige Begegnungen oder Begegnungen in enspannterer Atmosphäre bei den Veranstaltungen nach den Messetagen kämen gar nicht zu Stande. Wie auch immer, weiter so!

so. jetzt aber wieder an die Arbeit 🙂

 

Christian