Buchhaltungssoftware: Segen, der zum Fluch wurde.

Wer sucht der findet… Oder auch nicht. Teil 1

Als GmbH müssen wir Buchhaltungsvorbereitung machen. In meinen Worten würde ich sagen, wir müssen Teile dessen machen, was an sich schon der Steuerberater macht. Zumindest zahle ich dafür gerne seine Rechnungen. Aber es hilft nichts. Ein Kassenbuch, ein Rechnungseingangsbuch usw. samt allen rechtlichen Auflagen müssen wir führen ob es uns passt oder nicht.

Nagut. Dann machen wir das. Aber händisch ist es altmodisch, umständlich und sehr aufwendig. Also benutzen wir natürlich den Computer. Schnell ist eine hervorragende Excel Tabelle mit allen nötigen Feldern erstellt. Fleißig tragen wir alles ein und sind stolz über unsere Übersicht. Nach dem ersten Monat geben wir alles brav beim Steuerberater ab. „Ist die Software die Sie nutzen GoBS zertifiziert?“, fragte der Steuerberater.

Was das bedeute wollten wir wissen. „Naja“, legte er los, „es geht darum, dass die Belege und damit ist auch das Kassenblatt gemeint nicht mehr im Nachhinein veränderbar sein dürfen.“ Uns war klar, dass Excel dies nicht erfüllt. Übrigens erfüllt dies leider auch keine PDF Datei. Zum Leid vieler, die aktuell dies noch mit Excel machen. Bei der nächsten Prüfung dürfte es mächtigen Ärger mit dem Finanzamt geben.

Irgendwie war das Ganze schon nervig. Wir wollten unserem Business nachgehen und kein Buchhalter sein. Aber was solls, eine richtige Buchhaltungssoftware musste her.

Was sollte diese denn können, fragten wir uns. Einfach zu bedienen sollte sie sein. In der Cloud sollte sie sein, damit wir von überall auf der Welt Zugriff haben würden. Mehrere Benutzer sollten gleichzeitig damit arbeiten können. Eine DATEV Schnittstelle bzw. Integration sollte vorhanden sein, damit der Steuerberater die Arbeit die wir schon gemacht haben nicht nochmal machen muss. Vielleicht doch nicht so schlecht dachten wir. Dann wird bestimmt seine Rechnung günstiger.

Also ging die Suche los. Wir begannen der Buchhaltungssoftware von Lexware.
Aber irgendwie stellten wir uns Bedienbarkeit anders vor. Es fühlte sich sperrig an. Wir fühlten uns wie bei den Fastfoodketten. Die Bilder sehen immer geiler aus als wie der Inhalt. Leider brauchten wir eine Weile um uns dessen bewusst zu werden. Natürlich war die Kündigungsfrist abgelaufen und wir haben einen Jahresvertrag an der Backe. Toll.

In den Tagen des Unwohlseins kam auf Facebook eine Werbung von Sevdesk.
Der Testaccount und die ersten Inhalte waren schnell angelegt. Irgendwie sympathisch und unkompliziert. Die Bankdaten waren eingegeben um einen Abgleich zu machen und damit die Rechnungen automatisch zuordnen zu können. Doch was war das? Die Software holte keine Bankdaten, egal was wir machten. Nun gut. Ran an den Support. Wir kamen am Anfang recht schnell voran. Der Supporter meldete sich und probierte einiges aus. Leider ohne Erfolg. So nach und nach gab es aber weder eine Lösung noch eine weitere Meldung vom Support. In guter Hoffnung verlängerten wir die Testphase und trugen fleißig alle Dokumente von uns ein. Was für eine Fleißarbeit. Als wir aber merkten, dass wir auch auf mehrfaches Nachfragen keine Reaktion vom Support mehr bekamen und sie sich auch weigerten, unseren Testaccount zu verlängern, war uns klar, dass es mit Sevdesk leider keine Zukunft geben würde.

Also ging die Suche weiter. Wie, dass erfahrt Ihr im 2. Teil.

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