Wer sucht der findet… Oder auch nicht. Teil 2 unserer „perfekten“ Buchhaltung

Nach den Anfängen, die Ihr im ersten Teil lesen konntet, kamen wir zu dem Entschluss, dass wir doch zu einer Markenfirma gehen sollten. Schnell kamen wir zu Sage. Wer kennt sie nicht. Einfach wurde wieder ein 30 tägiger Testzugang erstellt und erneut unsere ganzen Daten eingegeben. Zum dritten Mal.

Die Oberfläche war O.K. und siehe da das Onlinebanking funktionierte auf Anhieb. Spitze. Das ist unsere Software dachten wir. Und die gewünschte Datenschnittstelle haben Sie auch, sagte zumindest Ihre Webseite. Wir buchten fleißig den Monat durch und kamen auch gut mit Sage klar.

Dann kam das Ende des Monats und wir übergaben die Daten über DATEV an unseren Steuerberater. So, dass wir eben keine Belege mehr zu Ihm schleppen müssen und der Steuerberater weniger Arbeit hat, da alle Belege schon erfasst sind. Dadurch werden wir schließlich auch Kosten sparen, soweit die Idee.

Und was kam raus, nachdem wir auf DATEV Export geklickt hatten? Eine kryptische Excel Tabelle. Auf Rückfrage beim Steuerberater bestätigte er unsere Vermutung. Unbrauchbar. Zumindest nahezu. Und mit einer Übergabe an DATEV hat diese Schnittstelle nichts zu tun.

Mist. Wieder eine Niete. Jetzt waren wir echt deprimiert. Müssen wir nun doch die Software von DATEV selbst nehmen? Wir befürchteten Schlimmes. Aber unser Steuerberater hatte noch eine Idee. Es soll tatsächlich einen Hersteller geben, der eine gute Oberfläche und eine echte DATEV-Schnittstelle hat.

IV – Eine neue Hoffnung für unsere Buchhaltung

Und so landeten wir bei Scopevisio. Voller Vorfreude rief ich dort bei der Vertriebshotline an. Es klingelte … und klingelte … und klingelte ….

Plötzlich rief auf unserer Nummer jemand an. Mein Kollege meinte es sei Scopevisio. Irritiert legte ich mein Telefon auf. Eine freundliche Frauenstimme war am anderen Apparat und teilte mir mit, dass sie der Überlauf bei Scopevisio sei und gesehen hat, dass ich angerufen hätte. Naja egal dachte ich. Ich bin froh jemanden dran zu haben.

Ich stellte meine Fragen, worauf Sie mich dann nur auf den Sales verwiesen hat. Naja, den wollte ich ja auch sprechen. Deshalb habe ich ja auch die Sales Nummer gewählt. Sie leitet meine Fragen weiter und der Sales würde mich anrufen. Freundlich aber genervt beendeten wir das Telefonat.

Die Zeit des Wartens nutzte ich, um mich auf Ihrer Webseite nochmals genau umzusehen. Boah, die Preise sind aber gepfeffert. Na gut, wenn dann endlich aber alles gut funktioniert und auch für einen mitdenkenden Menschen bedienbar ist, bin ich auch bereit dieses vernünftig zu entlohnen.

Einige Zeit später rief dann der Vertriebler an. Ich teilte Ihm mein Leid mit Buchhaltungsprogrammen mit und dass wir ein Startup sowie Softwareentwickler sind.

Unser besprochenes Paket würde 110,-€ im Monat kosten. Meine Güte. Bei den anderen würden wir unter 20,-€ Zahlen. Nun gut, hier wäre noch CRM bei. Aber solch ein Preisunterschied ist schon ziemlich heftig. Auf die Nachfrage „ob er da noch Spielraum habe“ meinte er, er müsse erst mit seinem Chef reden.

Einige Zeit später rief er an. Er habe ein super Angebot für mich. Das Paket für uns nur für 95,-€ pro Monat. „Super klingt anders“, dachte ich. Aber egal, ich möchte jetzt mal zum Ziel kommen.

Ich teilte Ihm mit, dass wir die Software sehen und aus Erfahrung einige Fragen haben. Und das wir uns hierzu ein Webinar wünschen würden. Er meinte, er könne und einen 30 Tage Testzugang geben. Darauf meinte ich, dass ich in den letzten Monaten schon genug getestet habe. Ich mag nur meine Fragen loswerden und an der Software die Lösungen dafür präsentiert bekommen. Er meinte „O.K., ich schicke Ihnen dazu eine Mail.“

Als die Mail eintraf, war ich doch überrascht. Ein Link zu Ihren Standard Webinaren. Wo ich zu Ihren Terminen mir Dinge anschauen kann, die ich gar nicht sehen will. Viel zu viel Zeit, die ich da vertrödele.

Und dann kam ich zum zweitem Link. Individuelle Webinare. Cool dachte ich und klickte drauf. Ich kam auf die Service Webseite der Firma. Hier konnte ich beim Service einen Termin anfragen. Und die Stunde würde etwas über 100,-€ kosten. Nun fühlte ich mich veräppelt.

Unglaublich, aber auch nach einem weiteren Telefonat mit dem Vertrieb wurde ich als Kunde nicht wahr oder geschweige ernst genommen. So einen schlechten Kundenservice habe ich selten erlebt. Halleluja dachte ich. Ich stellte mir vor, ich würde die Software nutzen und hätte eine Frage.

Der Höhepunkt war dann die nächste Mail vom Sales, „Wenn ich es ernst meinen würde, sollte ich doch Ihr Vorgehen annehmen.“ Und damit endete leider auch dieses Kapitel und auch der 2. Teil meines Erfahrungsberichtes.

Im nächsten und hoffentlich letztem Teil erfahrt Ihr unseren aktuellen Stand unserer Buchhaltung.